Homosexualität hat in der katholischen Kirche keinen Platz
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, mit diesem Gebot aus der Tora des Judentums, die durch die Auslegung Jesu von Nazareth auch wichtiger Bestandteil des Christentums geworden ist, ist eigentlich alles gesagt. „Liebe deinen nächsten wie dich selbst“, außer er / sie entspricht nicht der heteronormativen Vorstellung der katholischen Kirche, dann solidiere dich nicht mit diesen Menschen.
Ein Widerspruch in sich? Könnte man so sagen. Dennoch: Tatsache. Der Priester-Seminarist Henry Frömmichen hat dies am eigenen Leib erfahren. Ein Selfie mit dem Prince Charming Protagonisten Alexander Schäfer hat dazu geführt, dass der Regens des Münchner Priesterseminars den Seminaristen fristlos entlassen hat. Henry’s Traum Priester zu werden ist (vorerst) geplatzt.
Im Gespräch mit dem jungen Mann haben wir seine Botschaft klar verstanden: „Ich trete für eine Kirche ein, die für alle da ist und das auch weiterhin.“
Fast zeitgleich zu diesem Rauswurf in München kommt aus dem Vatikan die Botschaft, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht von der katholischen Kirche gesegnet werden. Auch das stößt auf Unmut: Zahlreiche Kirchen in Deutschland und Österreich hissen die Regebogen-Fahne und führen trotz des Verbotes aus dem Vatikan Segnungen durch.
Die Kirche ist gespalten. Die Basis ist pro LGBTQ+ eingestellt, die Spitze nicht. Eine kontroversielle Diskussion, die sich wahrscheinlich noch länger durch die Kreise der Kirche ziehen wird. Mal sehen ob der Vatikan jemals verstehen wird, dass auch Menschen der LGBTQ+ Community in der Kirche zuhause sein dürfen.
Wir können es nur hoffen. Beispiele wie der Rauswurf von Herrn Frömmichen aus dem Priesterseminar sind allerdings in der Entwicklung der LGBTQ+ Community in der Kirche wohl eher ein Schritt zurück als ein Schritt nach vorne. Gerade in der Woche des IDAHOBIT (17. Mai = Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie) sollten wir alle darüber nachdenken. Liebe und Glaube sind für alle da. Egal welche Herkunft, Rasse oder sexuelle Orientierung.
Beitrag: Alfred Holzknecht, Fotos: rainbowtravel.at Archiv, Henry Frömmichen (IG Post mit Prince Charming Alexander Schäfer)