DRAG OF THE MONTH - Pasta Parisa
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Aktualisiert: vor 1 Tag
Pasta Parisa ist Münchens schillernde „Show-Nudel“, die vom lokalen Bühnenlicht bis hin zu internationalen Shows überall ein Stück glitzernde Pasta-Magie hinterlässt.
Mit mitreißenden Tanznummern zu Klassikern der Popgeschichte, modernen Burlesque-Elementen und humorvollen Lipsync-Acts verzaubert sie jedes Publikum. Als erste „Queen of the Night“ des legendären Garry Klein Clubs bringt sie jede Party und jedes Event zum Brennen – und 2026 wird sie sogar als Djane bei der Winter Pride die Tanzflächen zum Kochen bringen. Denn mal ehrlich: Wer mag keine Pasta? Wir haben ihr mal ein bisschen auf den Zahl gefühlt und ein paar Fragen gestellt. Nur soviel: bis zum Ende lesen lohnt sich!
Künstlername: Wie lautet er und wie bist du drauf gekommen?
Pasta: Der Name entstand eigentlich aus zwei Gründen: Pasta ist seit jeher mein absolutes Lieblingsessen, und „Parisa“ kam während eines Roadtrips mit einer Freundin aus meinen Schauspielschul-Zeiten zustande. Erst später bemerkte ich das Wortspiel „Passt der Pariser“ (schwäbischer Slang) – und als Queen mit Wurzeln im Schwabenländle fühlte sich das einfach noch passender und stimmiger an.
Wie würdest du einen Drag/Artist Stil in drei Worten beschreiben?
Pasta: bold. bearded. bitchy
Wer oder was inspiriert dich am meisten in deiner Kunst?
Pasta: Ich lasse mich stark von der Popkultur der 2010er-Jahre inspirieren – diese Zeit hat mich als jungen queeren Menschen natürlich sehr geprägt. Vor allem Lady Gaga: Ohne sie gäbe es Pasta Parisa nicht, und auch Dennis nicht – zumindest nicht in der Form, in der er heute existiert. Auch die Frauen in meiner Familie haben wesentlich dazu beigetragen, dass ich mein Herz am rechten Fleck trage, mit Leidenschaft an etwas arbeite und niemals aufgebe.
Welche LGBTQ+ Persönlichkeit bewunderst du besonders und warum?
Pasta: Allen Drag Artists – ob Queens, Kings, Quings oder in welcher Form auch immer – die den Weg geebnet haben, damit Künstler*innen wie ich heute so offen tun können, was wir tun. Von den lokalen Szenebars bis hin zur Stonewall – egal wo auf der Welt – all denen, die laut waren und es bis heute sind!
Gibt es ein Motto oder Prinzip, das dich persönlich leitet?
Pasta: Es geht darum, einen Safe Space für mein Publikum zu schaffen, ihnen Emotionen zu ermöglichen und alles mit einer gewaltigen Prise Selbstbewusstsein zu verkaufen. Das Leben ist zu kurz und wertvoll, um es in einer Box zu verbringen. Wenn ich am Ende des Tages auch nur eine Person zum Lachen, Weinen, Nachdenken und/oder Träumen gebracht habe, habe ich meinen Job richtig gemacht.
Wann und wie bist du zum ersten Mal mit der LGBTQ+ Community in Berührung gekommen?
Pasta: Bewusst, als ich mit 17 aus meinem kleinen Dorf in eine größere Stadt gezogen bin, konnte ich selbst erleben, was es dort noch alles zu entdecken gibt. Ein weiterer Blick über den Tellerrand, das Gefühl von Community und Wahl-Familie, und so viel bunte, kreative, individuelle Liebe.
Was bedeutet die Community für dich persönlich?
Pasta: Für mich bedeutet sie Heimat, ein sicherer Hafen, und – wie bereits gesagt – Wahlfamilie. Und wie in jeder Familie ist auch hier nicht alles perfekt. Innerhalb der Community gibt es immer noch viel zu viel Hass und Diskriminierung – zum Beispiel die Ablehnung von lesbischen Frauen durch manche Männer, die Marginalisierung non-binärer Personen und die Diskriminierung von People of Color. In diesen schwierigen politischen Zeiten sollten wir uns durch Austausch, Verständnis und gegenseitiges Lernen stärken, anstatt uns weiter zu spalten. Das versuchen schon viele zur Genüge…
Was war dein lustigstes oder skurrilstes Erlebnis auf der Bühne?
Pasta: Als Co-Moderatorin im Publikum des Münchener CSD zu stehen, während das heilige Glockenspiel erklingt, und die Polizei mich ständig bittet, aufzuhören – während die Hauptmoderation einfach weitermacht und man ständig Angst hat, gleich verhaftet zu werden.
Gibt es ein persönliches Drag-/Performance-Geheimnis, das du teilen möchtest?
Pasta: Ich sage immer zu Newcomern: "Perform so, als hättest du es gerade eben schon einmal gemacht – und jetzt mach es nochmal, freier, ohne nachzudenken, besser und mit mehr Genuss."
Hast du eine Routine oder ein Ritual vor einer Show?
Pasta: Viel stilles Wasser trinken – der Mund darf während eines Lipsyncs auf keinen Fall trocken sein. Eine leere Blase, Kopfhörer mit motivierender Musik, um in Stimmung zu kommen, ein Moment der Stille, Aufwärmübungen und guter Zuspruch von Kollegen oder sich selbst.
Was war dein bisher unvergesslichstes Reiseziel - und warum?
Pasta: Wahrscheinlich der super spontane Roadtrip nach Paris damals, der später ein Grund für meine Namensgebung wurde. Mit meinem damaligen Freund und meiner besten Freundin einfach ins Auto, zack aufs Gas. Billiges Hostel, ein verrückter Trip – einfach jung, wild und spontan.
Welches Reiseziel steht noch auf deiner Bucket List und wieso?
Pasta: Ich lass mich gerne treiben, und schau was passiert. Aber absolutes Lieblings-Reiseziel zurzeit: Griechenland.
Welche Botschaft möchtest du jungen LGBTQ+ Menschen mit auf den Weg geben?
Pasta:Seid einfach ihr selbst! Auch wenn es leichter gesagt ist als getan. Ihr lebt euer Leben nur einmal – und das nur für euch selbst. Das Leben ist zu kurz, um sich zu verstecken und sich nicht so zu entfalten, wie man es möchte. Lebt eure Träume und träumt nicht euer Leben.
Danke Pasta!
Photos by: Francesco Giordano, Merlyn Charles Nieto









