Simona Maier

Transgender Winzerin aus Leidenschaft

Simona Aurelia Maier ist eine leidenschaftliche Winzerin aus dem schönen Mühlhausen bei Heidelberg in Deutschland. Das war nicht immer so. Nicht dass die Leidenschaft gefehlt hätte, nein, Simona war nicht immer Simona sondern kam vor 29 Jahren als Simon Maier zur Welt. Bereits im frühen Kindesalter merkte Simon, dass er eigentlich lieber mit den Mädchen spielte als mit den Jungs und hatte schon in der Grundschule viele Freundinnen zu denen er ein höheres Zugehörigkeitsgefühl hatte, als zu seinen männlichen Mitschülern. „Ich fühlte mich glücklich und dachte, ich gehöre einfach zu den Mädchen dazu“, sagt Simona im Interview.

Dass Simona Maier heute statt Simon Maier Wein produzieren kann und darf war nicht immer selbstverständlich. Der Weg war lang und steinig und erst im Alter von 26 Jahren  konnte Simona zu dem werden was sie heute ist, eine glückliche Frau. Vor allem in der Pubertät stieß Simon an seine Grenzen: Von den Jungs gemobbt und von den ehemaligen Freundinnen verstoßen, kurz vor dem geplanten Outing starb dann auch noch Simons Vater. Das Outing wurde auch aus Rücksicht seiner Mutter gegenüber verschoben und erst mit 26 Jahren, kurz vor einer Depression und stark magersüchtig, weil er den eigenen Körper so ablehnte wagte Simon, dank einer Freundin die ihm beistand den Schritt „zu sich selbst zu finden und den Weg zu Simona zu gehen“.

Für die Angleichung von Simon zu Simona gibt es in Deutschland strenge Regeln und Vorschriften inklusive zahlreicher Gutachten und Psychotherapien. „Wenn man(n) es irgendwann geschafft hat, darf man auch Hormone nehmen“, erläutert Simona. Diese Hormone werden sie ein Leben lang begleiten. Nach 3 anstrengenden Jahren mit insgesamt 8 Operationen, der Änderung des Namens und des Personenstandes war eines klar: Der Kindheitstraum Weinprinzessin zu werden konnte nun endlich wahr werden und prompt erfolgte die Bewerbung. Das perfekte Fachwissen der Weinmeisterin überzeugte die Jury und Simona wurde zur 1. transgender Weinprinzessin gewählt.

Mittlerweile hat Simona nicht nur in ihrer Heimatgemeinde sondern deutschlandweit ein große „Fanbase“. Dennoch appelliert sie an die Gesellschaft des Jahres 2020 (!) ein bisschen toleranter zu sein und doch jeden Menschen nach seiner Façon glücklich werden zu lassen.

Wenn es die Winzerin denn mal schafft auf Reisen zu gehen stehen Städte wie Berlin, Hamburg, München und Wien ganz oben auf der Liste. Aber auch Kreuzfahrten bringen Simona den gewünschten Erholungsfaktor. Das größte Hobby ist allerdings ihr Beruf. „So wie ein Künstler mit Farben malt, versuche ich Weine aus verschiedenen Aromen zu kreieren“, erzählt die sie begeistert von ihrer Passion. Die zwei Seccos „Rosa Liebe“ und „Bunte Liebe“ drücken diese Leidenschaft in Perfektion aus.

Wir stellen jedem unserer Interviewpartner die Frage, wie Sie einen 3-minütigen TV Auftritt nutzen würden. Simonas Aussage übernehmen wir gerne als Zitat und freuen uns darüber, dass wir Sie für dieses Interview gewinnen konnten. Wir wünschen der Winzerin weiterhin alles erdenklich Gute, viel Kraft und immer gutes Gelingen wenn es um ihre Weine geht. Persönlich schließen wir uns dem Hoffen von Simona an:

„Nur durch einen gemeinsamen Kampf für mehr Gleichberechtigung vor dem Gesetz und mehr Akzeptanz wird es möglich sein, unser Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Ich gehe tagtäglich auf meinen eigenen CSD, um zu zeigen, dass mir vergiftete Blicke nichts anhaben können und habe durch mein Handeln die große Hoffnung, dass es zukünftige Generationen als LGBTQ+ Community einfacher haben werden!“ – das hoffen auch wir!
Interview: Alfred Holzknecht, Fotos: Simona Maier

 

Solltet ihr mehr über Simonas Produkte und das Weingut erfahren wollen – hier der direkte Link dazu.

 

 

 

 

 

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Autor

Alfred Holzknecht

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